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Geschichte des Yoseikan Budo in Eppan

 

Der Yoseikan Budo-Verein Eppan wurde 1987 von einigen Eppanern, die sich für die asiatischen Kampfkünste begeisterten, gegründet. Den Betreffenden wurde in der deutschsprachigen Mittelschule von Eppan eine Trainingsstätte zugewiesen, wo man mit 12 überaus motivierten Athleten 2 Jahre lang das Yoseikan Budo ausüben konnte.
1988 wurde der Verein als Vollmitglied in den Südtiroler Verband Yoseikan Budo aufgenommen, und der Trainer des Vereins, Herr Michael Prossliner, nahm im selben Jahr als erster Eppaner Athlet an der Regionalmeisterschaft im Yoseikan Budo teil.
1989 erhöhte sich die Mitgliederzahl auf 23 Athleten, und aus Platzmangel musste das Training für ein Jahr nach Girlan ausgesiedelt werden. In diesem Jahr gelang es Michael Prossliner, sich für die Italienmeisterschaft in Verona zu qualifizieren, wo er sich dann den hervorragenden 3. Platz erkämpfte.
Die Trainingsräumlichkeiten in Girlan konnte man jedoch nicht auf Dauer nutzen, und so musste man erneut umsiedeln, und zwar nach St. Pauls. Dieser erneute Wechsel führte dazu, dass einige Athleten dem Verein den Rücken kehrten und die Mitgliederzahl zurückging. Michael Prossliner – Vereinspräsident und Trainer – ließ sich jedoch nicht entmutigen und versuchte weiterhin, die Aktivität Yoseikan Budo im Dorf zu festigen.
1991 holte der Eppaner Verein Herrn David Pichler, einen erfahrenen Trainer und sehr erfolgreichen Wettkämpfer (unter anderem Vizeweltmeister 1993 und 1995) mit ins Boot, um das Trainerteam zu verstärken. Die Mitgliederzahl stieg wieder an und umfasste nun erstmals über 30 Aktive. Trainiert wurde zu diesem Zeitpunkt in der italienischsprachigen Mittelschule von Eppan.
Aufgrund der steigenden Nachfrage für Kinder- und Jugendkurse begann man 1993 diesen Sektor auszubauen und widmete sich nun verstärkt dieser Aufgabe. Durch die Unterstützung vonseiten des damaligen Gemeindeassessors Werner Gasser war es möglich, das Training in die neu errichtete Raiffeisenhalle von Eppan zu verlegen, in der dem Verein ein Teil der Halle zur Verfügung gestellt wurde. Da man in der Turnhalle jedoch jedes Mal die Trainingsmatten auslegen und wieder wegräumen musste, suchte man nach einer geeigneteren Räumlichkeit. Da zum genannten Zeitpunkt gerade ein kleiner Raum in der Raiffeisenhalle leer stand, ergab sich die Möglichkeit, diesen von für das Yoseikan Budo zu nutzen.
1997 erfolgte der Umzug in den „Fitnessraum“ der Raiffeisenhalle Eppan, in welcher der Verein jetzt kontinuierlich seiner Tätigkeit nachgehen konnte. Die gesamten Spesen für den Materialankauf (Matten, Boxsäcke, Trainingsutensilien u. dgl.) wurden vom Verein aus Eigenmitteln erbracht, was für ihn eine enorme Herausforderung darstellte. Dieser erneute Umzug und der Abgang einiger Übungsleiter führten zu einem enormen Mitgliedereinbruch, und die Zahl der aktiven Athleten sank auf 23.
1998 erlebte der Verein aber wieder einen neuen Aufschwung. Der Vereinsleitung gelang es nach intensiven Gesprächen, einen neuen Übungsleiter für die Kurse zu finden. Man holte den erfahrenen YB-Lehrer Christian Malpaga, der neben einer glanzvollen Wettkampfkarriere (mehrere Podestplätze bei nationalen und internationalen Wettkämpfen sowie bei Weltmeisterschaften) auch eine fundierte Ausbildung im Yoseikan Budo sowie eine zusätzliche Fachausbildung im Kinder- und Jugendbereich aufweisen kann. Mit Christian Malpaga war jetzt auch möglich, in den Schulen verschiedene Projekte anzubieten, welche auf Anhieb auf ein reges Interesse stießen und sehr erfolgreich umgesetzt wurden.
Dass man nun den richtigen Kurs eingeschlagen hatte, war vor allem an der wachsenden Athletenanzahl ersichtlich; denn man zählte nun erstmals über 40 Aktive. Auch organisierte Malpaga Christian erstmals – in Zusammenarbeit mit dem Jugenddienst Eppan – ein Sommercamp für Jugendliche, an dem auf Anhieb zwei Gruppen zu je 20 Jugendlichen teilnahmen.
Durch die hervorragende Vereinsführung und die gute Zusammenarbeit mit dem Südtiroler Verband Yoseikan Budo bekam der Yoseikan Budo-Verein Eppan im Jahre 2000 den Zuschlag für die Abhaltung der Landesmeisterschaft im Yoseikan Budo, an der ca. 240 Athleten aus ganz Südtirol teilnahmen und die von der Sektion organisatorisch hervorragend bewältigt wurde.
Christian Malpaga unterbreitete der Vereinsleitung den Vorschlag, aufgrund der gestiegenen Nachfrage im Erwachsenenbereich einen weiteren Trainer zu verpflichten. Also machte man sich auf die Suche nach einem geeigneten Übungsleiter, und Anfang 2003 wurde man dann fündig: Es gelang, mit Florian Spechtenhauser, dem amtierenden Italienmeister und Europacupsieger, einen weiteren erstklassigen YB-Lehrer nach Eppan zu holen. Der Verein wuchs nun mit dem neuen Trainerteam auf über 70 Athleten an. Die Mitgliederzahl erhöhte sich in der Folge weiter, und so waren es nach kurzer Zeit fast 100 Athleten, die regelmäßig die Kurse besuchten. Auch die Projekte an den Schulen erfuhren einen weiteren Ausbau.
2006 fand in der Raiffeisenhalle von Eppan ein weiteres Yoseikan Sport-Turnier statt, an dem über 300 Athleten teilnahmen; der Verein meisterte auch die Abwicklung dieser Veranstaltung mit Bravour.  Er erhielt weiteren Zulauf, und der Aufschwung  blieb natürlich auch der Gemeinde Eppan nicht verborgen, welche die Arbeit des Yoseikan-Vereins fest unterstützte. Im Oktober des betreffenden Jahres begannen bereits die Vorbereitungen für die Ausrichtung der Regionalmeisterschaft 2007.
Im genannten Jahr wurde der Verein 20 Jahre alt. Nach den Höhen und Tiefen der Anfangsphase war es dem Yoseikan Budo-Verein Eppan – die Mitgliederzahl war inzwischen auf 120 Aktive angewachsen – gelungen, zu einem Vorzeigeverein in der Gemeinde Eppan zu werden. Der Südtiroler Verband Yoseikan Budo nahm das Jubiläum zum Anlass, um die Eppaner Budokas mit der Ausrichtung der Regionalmeisterschaft zu betrauen und auf diese Weise ihre so erfolgreiche Tätigkeit entsprechend zu würdigen. Dieses Event stellte einen  landesweiten Höhepunkt im Yoseikan-Sport dar und war nicht nur ein großes Fest für den Verein sowie für das Südtiroler Yoseikan Budo, sondern auch eine Bereicherung für die Gemeinde Eppan, welche dieses Vorhaben nach Kräften unterstützt und die Schirmherrschaft für die Veranstaltung übernommen hatte.
Der Vereinspräsident Michael Prossliner sprach bei der 20-Jahr-Feier allen, die den Verein die Jahre hindurch tatkräftig unterstützt hatten, einen großen Dank aus. Er bedankte sich in diesem Zusammenhang bei der Gemeindeverwaltung für die finanzielle Unterstützung, denn ohne diese wertvolle Hilfe wäre die Durchführung der Vereinstätigkeit im bestehenden Ausmaß undenkbar. Herr Prossliner zeigte sich in Bezug auf die Zukunft des Yoseikan Budo in Eppan sehr zuversichtlich.
2008 wurde der Verein allerdings – wie schon so oft – erneut auf eine harte Probe gestellt: Eine Woche vor Kursbeginn im September gab es nämlich in der Raiffeisenhalle einen Wasserschaden, der dem Yoseikan Budo-Trainingsraum arg zusetzte.
Mit allen Mitteln versuchte die Vereinsführung – allen voran Christian Malpaga und Florian Spechtenhauser – eine geeignete Ausweichmöglichkeit zu finden, bis der Schaden behoben war. Zusammen mit der Gemeinde wurden verschiedene Räumlichkeiten begutachtet, welche sich jedoch alle als ungeeignet erwiesen. Als Notlösung wurde der Verein dann schließlich in einem Geschäftslokal unter den Lauben untergebracht. Dem Kinder- und Jugendtrainer Christian Malpaga gelang aufgrund seiner jahrelangen Erfahrung und seiner Professionalität der Spagat zwischen Unmöglichem und Möglichem. Alle Athleten blieben dem Verein treu, und so konnten trotz der so ungünstigen Rahmenbedingungen auf 60 m² bis zu 30 Kinder trainiert werden. Nach unendlich lang erscheinenden Monaten konnte der Verein dann endlich in seine alte Trainingsstätte zurückkehren.
Da sich der ASV Eppan Yoseikan Budo auch in organisatorischer Hinsicht mehrfach hervorragend bewährt hatte, wurde er im Jahre 2009 erneut mit der Durchführung der Landesmeisterschaft beauftragt, an der wiederum viele Athleten – insgesamt über 230 – teilnahmen und die auch in Bezug auf die Wettkampfresultate für die Eppaner sehr erfolgreich verlief: Philipp Deluggi holte sich den Landesmeistertitel in seiner Kategorie und qualifizierte sich für die Italienmeisterschaft in Mailand.
Im selben Jahr erkämpfte sich Philipp auch den Regionalmeistertitel sowie den Italienmeistertitel. Auch Urban Leitgeb kam auf einen Podestplatz: Er wurde ausgezeichneter Dritter.
Der Verein zählte von nun an konstant an die 120 Athleten und auch das Kursprogramm wurde erweitert. Es wurden jetzt auch vormittags Kurse abgehalten, um so den Bürgerinnen und Bürgern von Eppan noch günstigere Möglichkeiten zu bieten, sich fit zu halten. Neben den wöchentlichen Kursen betreut der Verein zahlreiche gut besuchte Projekte mit Schulen (Volks- und Mittelschulen), mit öffentlichen Einrichtungen und mit der Gemeinde Eppan.
Auch sportliche Erfolge bei verschiedenen regionalen und nationalen Wettkämpfen können die Athleten in den verschiedenen Altersklassen aufweisen. Urban Leitgeb und Franz Dentinger schafften z. B. den Sprung in den Südtiroler Landeskader und konnten somit an verschiedenen Wettkämpfen im In- und Ausland teilnehmen.
Die Nachwuchsarbeit ist und bleibt das Hauptaugenmerk des Vereins, und so schaffen es die Eppaner Athleten immer wieder, Top-Platzierungen bei den verschiedenen Wettkämpfen zu erreichen. 5 weitere Athleten schafften 2011 den Sprung in den Südtiroler Landeskader, der als Sprungbrett für den Einzug in die italienische Nationalmannschaft betrachtet werden kann. Es sind dies Simon Ebner, Marco Pedrotti, Julia Thaler, Lea Unterholzner und Arian Zaboli.
Für ein besonderes Highlight sorgte der Yoseikan Budo-Verein im Jahr 2013, als es gelang, Mitchi Mochizuki, den Sohn des Yoseikan Budo-Begründers Hiroo Mochizuki, nach Eppan zu holen. Man organisierte einen regionalen Stage, an dem sich über 300 Kampfsportbegeisterte aus ganz Südtirol beteiligten.
2014 schafften Arian Zaboli und Simon Ebner den Sprung in die Nationalmannschaft, mit der sie an der Europameisterschaft bzw. am Internationalen Grand Prix in der Slowakei teilnahmen. Dort erkämpften sie sich mit der Mannschaft die Goldmedaille und gewannen in der Einzelwertung beim Grand Prix ebenfalls die Goldmedaille.
2015 entschloss sich der Yoseikan Budo-Verein Eppan, strukturmäßig eine neue Richtung einzuschlagen, und stellte den Antrag an den  Amateursportverein Eppan, als Sektion aufgenommen zu werden. Der damalige Ausschuss des ASV Eppan unter der Leitung von Hans Unterholzner prüfte das Ansuchen und beschloss dann einstimmig, den Yoseikan Budo-Verein als neue Sektion aufzunehmen.
Die Kurse im Kinder- und Jugendbereich stellten Christian Malpaga immer wieder vor neue Herausforderungen, da die Räumlichkeiten aus allen Nähten platzen, und es ist jetzt bereits so weit, dass man Interessierte auf eine Warteliste setzen muss, da man aus Platzmangel nicht mehr Teilnehmer aufnehmen kann.
2014 wurden die beiden Übungsleiter und Trainer Christian Malpaga und Florian Spechtenhauser als 2 von 4 Mitgliedern von Italien in die WYF ITS (World Yoseikan Federation – International Teacher School) einberufen. Von da an fuhren sie alle 2 Monate nach Frankreich zum Begründer des Yoseikan Budo (Hiroo Mochizuki) und deren Söhne um zusammen mit anderen internationalen Technikern aus allen verschiedenen Ländern Trainingsprogramme und Prüfungsprogramme auszuarbeiten. Sie wurden ein fixer Bestandteil dieser Gruppe und wurden beauftragt, die dort ausgearbeiteten Programme den ganzen Technikern und Übungsleitern von Italien zu unterrichten.
Christian Malpaga wurde zudem Leiter des Schiedsrichterwesens der WYF und somit Verantwortlicher der Wettkämpfe im Yoseikan Budo auf internationaler Ebene. Er ermöglichte es Florian Spechtenhauser die Prüfung zum Internationalen Schiedsrichter A Lizenz zu machen, als erster Schiedsrichter Italiens, der diese Ausbildung machen konnte.
2017 sind es 30 Jahre, dass die Kampfkunst Yoseikan Budo in Eppan präsent ist. Allen Anfangsschwierigkeiten zum Trotz ist es gelungen, das Yoseikan Budo zu einem festen Bestandteil des Eppaner Sportgeschehens und zu einer Säule des Südtiroler Yoseikan Budo zu machen Dies muss natürlich standesgemäß gefeiert werden, und so wird die Sektion Yoseikan Budo des ASV Eppan auch zu diesem Jubiläum eine Großveranstaltung ausrichten, nämlich einen regionalen Stage für Kinder, Jugendliche und Erwachsene.
Die beeindruckende Entwicklung des Eppaner Yoseikan Budo und die schönen Erfolge, die in den 30 Jahren erzielt wurden, geben Anlass zu großer Freude sowie Genugtuung und lassen optimistisch in die Zukunft blicken. Es wird der Sektionsleitung stets ein zentrales Anliegen sein, sowohl Kindern und Jugendlichen als auch Erwachsenen interessante, sinnvolle sowie nicht alltägliche Betätigungs- und Entfaltungsmöglichkeiten zu bieten.
Doch der Verein ruht sich nicht auf den Lorbeeren aus, sondern versucht immer wieder aufs Neue sich neuen Herausforderungen zu stellen. Immer wieder organisiert der Verein Selbstverteidigungskurse für Mädchen und Frauen der Gemeinde Eppan und Umgebung. Auch wurden die Sommerprojekte wieder neu aufgegriffen und man arbeitet bei diesen jetzt mit der Familienagentur Südtirol zusammen, um den Kindern und Jugendlichen auch in den Sommermonaten die Möglichkeit zu bieten, Yoseikan Budo zu machen. Neben der Kampfkunst Yoseikan Budo haben die Kinder und Jugendlichen bei diesen Projekten auch die Möglichkeit sich kreativ zu beschäftigen und viele weitere Aktivitäten zu nutzen.
Das letzte Projekt, welches der Verein in Angriff genommen hat, ist eine Zusammenarbeit mit La Strada – der Weg, wo das Thema Gewaltprävention bearbeitet wird und man mit Jugendlichen dieses immer aktuelle werdende Thema bearbeitet und vertieft. Yoseikan Budo ist eine ausgezeichnete Möglichkeit den Kindern und Jugendlichen hierbei eine Hilfe zu bieten.



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